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Sportstadt Cottbus

Wenn man Cottbus mit anderen Städten in Deutschland vergleicht, fällt auf, wieviele Cottbuser Athlethen Medallien von Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften nach Cottbus mitgebracht haben. Alle aufzuführen würde bedeuten, ein Buch zu füllen, aber das ist in Cottbus schon geschehen und wäre dann auch nur ein Puzzelteil in „DER SPORTSTADT COTTBUS.“ Erwähnt seien stellvertretend für viele Rosemarie Ackermann, die erste Frau, die im Hochsprung die 2.00 Meter Marke übersprang und damit Sportgeschichte schrieb. Aber besonders haben Radsportler, Boxer und Turner in der Cottbuser Geschichte des Sports einen wesentlichen Teil beigetragen.

Nicht zu vergessen unsere Fußballer vom FC Energie, die an sich schon eine einzige Erfolgsgeschichte darstellen Sie vertreten die Stadt Cottbus seit Jahren erfolgreich im Profifußball. Der Grundstein für die exzellente Nachwuchsarbeit wird in der Lausitzer Sportschule gelegt, die die mehrfach vom DFB als Eliteschule des Fußballs zertifiziert wurde.
Auch andere Sportarten wie z. B. Reiten, Schießen und die Asiatischen Kampfkünste sorgten mit Ihren Leistungen und Erfolgen für Anerkennung im In- und Ausland. Aber was wären unsere erfolgreichen Athleten ohne die vielen Meetings, Meisterschaften und Sportfeste, die genauso zur „Sportstadt Cottbus“ gehören.

Zu nennen sind die weltweit bekannten German Meetings, die nun schon im 20. Jahr immer wieder Athleten aus aller Welt nach Cottbus holen und Jahr für Jahr tausende Zuschauer begeistern. Olympiasieger und Weltmeister gleichermaßen trafen sich zu sportlichen Vergleichen der Leichtathletik und testeten hier ihre Leistungen vor den ganz großen Höhepunkten in der Welt. Doch nicht nur die Leichtathleten sind es, die mit ihren Meetings die Welt nach Cottbus holen, sondern viele andere Sportarten haben hier in Cottbus eine Heimstadt für ihre Veranstaltungen gefunden. Das Turnier der Meister als Weltcup Veranstaltung, der GWG Nachwuchscup im Turnen, diverse nationale und internationale Reit-, Rad-, und Boxsportveranstaltungen stehen für die Vielfältigkeit und das hohe Nivau Cottbuser Sportveranstaltungen. Weiter traf sich die Elite des Radsports zu Europameisterschaften, zu GP Veranstaltungen sowie zu Deutschen Meisterschaften in Cottbus. So dient die neu erbaute BMX-Strecke an der Spree im Sommer mittlerweile den Deutschen Meisterschaften als Austragungort. Viele Teams kommen, um sich in Trainingslagern auf Höhepunkte der Saison vorzubereiten und genießen die hervorragenden Bedingungen die sie hier finden. Die Sportstadt Cottbus, das sind die fast 21.000 organisierten Mitglieder in 140 Vereinen im „Stadtsportbund Cottbus e.V.“. Somit ist jeder Fünfte Cottbuser sportlich aktiv. Auch das Sportfestival „Mission Olympic“, wo sich Cottbus als eine von fünf Städten in Deutschland qualifiziert ist, sind Ausdruck für die Kraft und Stärke der Cottbuser Sportfamilie.

www.stadtsportbund-cottbus.de

Bescheidene und Goldene Zeiten

140 Jahre Cottbuser Leichtathletik. Eine Betrachtung von Sportjournalist und Cottbuser Urgestein Hajo Schulze, Autor der Bücher „500 Asse - Lausitzer Sportler-ABC“ und „Kaupe“. (Dezember 2010)

tl_files/content/Sportstadt_Cottbus/hajo.jpg"Der städtische Oberturnrat von Berlin, Dr. med. Angerstein, galt als geistiger Vater des ersten Cottbuser Sportvereins 1861. Seine Anfrage im Cottbuser Rathaus löste die Vorbereitung des ersten Cottbuser Sportvereins aus. Einem Aufruf zur Gründung des Turnvereins folgten 138 Bürger. Sie verpflichteten sich zur vorläufigen Zahlung für die Vereinszwecke von 10 Silbergroschen. Doch der erste MTV (Männerturnverein) besaß nur Turner. Später kamen die Leichtathleten dazu. Der Sportplatz befand sich in der Humboldtstraße – Dresdener Straße. Der später gegründete Arbeiterturnverein 1893 besaß neben Turnen u.a. auch von Anfang an Leichtathletik. So ist Cottbus auch seit etwa 140 Jahren eine Stadt der Leichtathletik.

Sie hat in dieser weltumfassenden Sportart tolle Intensionen über diesen langen geschichtlichen Raum geschrieben. Cottbus rief vor allem in den 60er-, 70er- und 80er Jahren einzigartige Klasseleute in die Arenen. Ob Rosemarie Ackermann, Gunhild Hoffmeister, Gabriele Meinel-Veith, Stephan Freigang, Gloria Siebert, Siegfried Pachale, Christian Rudolph, Ulrike Klapezinsky-Bruns, Eberhard Weise, Werner Pfeil, Uwe Grabe und,und, und... Sie trugen als Sterne im rotweißen Dress den Namen Cottbus in olympische Sportstätten und weltmeisterliche Hochburgen. Hervorheben sollte man niemanden. Die Ausnahme: Rosemarie Ackermann. „Die Weltsportlerin dies Jahres 1977“ knackte nicht nur als erste Frau der Welt die Zweimeter-Hochsprungmarke (26. August 1977 in Berlin) , sondern gewann auch die einzige Goldmedaille der Cottbuser Leichtathleten bei Olympischen Spielen (Montreal 1976 – 1,93 m) für Cottbus.

Eine in Cottbus geborene Starathletin, die in anderen Klubs Hervorragendes bot, sei nicht vergessen: Gabriele Reinsch. Ihr Diskusweltrekord mit 76,80 m vom 9. Juli 1988 in Neubrandenburg steht bis heute!

Hervorragendes aber wurde immer wieder in Cottbuser Sportstätten geboten. Wenige werden es wissen: Im Juni 1938 lief der Berliner Erich Linhoff im damaligen 61er Stadion deutschen Rekord über die 400 m in 47,3 s. Die DDR-Leichtathletikmeisterschaften 1980, der Länderkampf der Freundschaft DDR gegen UdSSR 1982 und die Junioren-Europameisterschaften 1985 fanden im Max-Reimann-Stadion ihre Sieger. An drei Tagen kamen 55 000 Zuschauer, für gegenwärtiges Interesse undenkbar. Zu der Serie der Großveranstaltungen müssen die Jahresauflagen der Internationalen Meetings gezählt werden. Sie hatten einst auf dem Tiefbauplatz am Priorgraben ihre Premiere und wurden dann in diesem Jahr zum 20. mal an der Herrmann-Löns-Straße inszeniert.

Im Sog internationaler Großveranstaltungen entstanden Termine für den Breitensport. Der Oktoberlauf, der Cottbuser Citylauf und die Branitzer Parkläufe führen ebenfalls zu den Spuren der reichen Tradition. Dass sie längst nicht mehr den qualitätsmäßig hohen Stand hat wie vor Jahrzehnten, ist im Wesentlichen dem gesellschaftlichen Umbruch geschuldet. Schade, denn mit Johannes Liebach (Hindernis) und David Golling (Speer) erscheinen nur zwei Namen vom LC Cottbus in den deutschen Jahresbestenlisten der Frauen und Männer. In einem neuen Anlauf in der Cottbuser Leichtathletikgeschichte soll nun der Hallenbau mit seinen international hervorragenden Bedingungen beitragen.

Das Gebäude tritt an jene Stelle der Halle, die im Olympiajahr 1968 am 19. September eingeweiht worden war. Vier Jahre später in München sorgten dann die Cottbuser Gunhild Hoffmeister, Rosemarie Ackermann, Monika Peikert-Schnieber und Christian Rudolph für internationales Aufsehen.

Nun warten wir auf die kommenden Großereignisse der nächsten Jahre..."